Rückblick auf die Vereinsgeschichte seit der Gründung

Unser Emblem
Unser Emblem

Hier wollen wir den Werdegang unseres Vereins einmal kurz in Erinnerung rufen. Hierbei sind aus den Anfängen unseres Vereins leider keine schriftlichen Überlieferungen mehr vorhanden, so daß auf mündliche Überlieferungen zurückgegriffen werden mußte.


Zur Vereinfachung ist die Historie unsers Vereins in vier Abschnitte unterteilt worden:
Gründerzeit (bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges)
Zwischen den Weltkriegen (1919 – 1939)
Neuanfang nach dem 2. Weltkrieg (1949 – 1966)
Neuzeit (1966 bis heute)

 

Die Gründerzeit

 

Bereits in den Jahrzehnten vor der Vereinsgründung fand in Isensee alljährlich ein sogenanntes Scheibenschießen statt. Es wurde in der Nähe von Inge Umlands jetzigem Hof ausgetragen, wobei in Richtung des damals noch recht unkultivierten Kehdinger Moores geschossen wurde. Der Anzeiger nahm hinter einem großen Weidenbaum Deckung und eine kleiner Erdwall diente als Kugelfang. Obwohl mit „Großkaliber“ geschossen wurde und mehrere Wege die Schußbahn hinter dem Kugelfang kreuzten, ist über Unfälle nichts überliefert. Neben dem Schießen fand ein sogenanntes ein „Hahn aus der Tonne werfen” statt. Für das „Hahn aus der Tonne werfen“ wurde eine Tonne und ein Hahn benötigt, der in der Tonne eingesperrt wurde. Jetzt traten die Teilnehmer nacheinander an und warfen mit Steinen auf die Tonne. Derjenige, bei dem der Hahn aus der Tonne „fliehen“ konnte, war der Sieger des Wettkampfes. Für die Kinder gab es auch damals schon kleinere Wettkämpfe und für die älteren war der Höhepunkt des Festes, wenn am Abend der neue König ausgerufen wurde. Der anschließende Festball wurde im damaligen Gasthaus Schmoldt (heute Wichers ) abgehalten.

Als um die Jahrhundertwende der Wirt den Betrieb der Gaststätte einstellte, suchten interessierte Männer, im Besonderen Ernst – August Stüven und Heinrich Ahlf, nach einem neuen Veranstaltungsplatz. Sie fanden beim Gastwirt Tripmaker in Schüttdamm ein geeignetes Gelände und gründeten im Jahre 1901 den Schützenverein Schüttdamm, dem sie auch die ersten Satzungen gaben. Aus dem bekannten „Scheibenschießen“ wurde das jetzige Schützenfest, wovon das erste bereits im August des selben Jahres stattfand. Fortan entwickelte der junge Verein sich stetig weiter bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges, der den Aufschwung jäh beendete.


Aus den Protokollen dieser Epoche:

Der Beitrag betrug 1902 eine Mark pro Jahr. Dafür hatte der Schütze mit seiner Frau freien Eintritt auf den Festplatz und durfte am Königsschießen teilnehmen.

 

Für die musikalische Unterhaltung mußten in den ersten Jahren für heutige Zeiten geringe Beträge ausgegeben werden: Im Jahr 1902 spielten sechs Musiker für insgesamt 35 Mark. Bis zum Jahr 1908 stiegen die Kosten kaum; für dann sieben Musiker mußten 42 Mark aufgebracht werden.

 

Auf der Generalversammlung im Jahr 1904 wurde beschlossen, ein Faß Bier zur Krönung auf Vereinskosten auszuschenken. Dieses Bier muß einem Schützenbruder im Jahr darauf wohl nicht bekommen sein. Den er wurde „wegen unanständigen Betragens“ aus dem Verein ausgeschlossen. Im Laufe des Jahres 1907 wurde ein „Friedenskomitee“ gewählt, was bei den damaligen günstigen Schnapspreisen ein weiser Entschluß war.

Während dieser Zeit war die Anwesenheit bei der Generalversammlung noch Pflicht und wer nicht zur Versammlung erschien, mußte eine Strafe zahlen.


Zwischen den beiden Weltkriegen

 

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges erwachte der Schützenverein bereits im Jahr 1919 wieder und feierte im Juli zum ersten Mal seit 1913 sein traditionelles Schützenfest. In den ersten Jahren nach dem Krieg wurde die Musik aufgrund des verminderten Geldwertes nicht zu einem festen Preis engagiert, sondern die Musiker durften von jedem Besucher ein sogenanntes Tanzgeld erheben.

 

Die erste Fahne wurde 1924 unter großer Beteiligung befreundeter Vereine durch den Schützenbruder Rudolf Wolter geweiht. Ein Jahr später wurde das 25-jährige Jubiläum mit einem großen Umzug durch das Dorf gefeiert.

 

Im aufblühendem Schützenwesen der 20iger Jahre wurde 1925 der Schützenverein Isensee gegründet. Auf dem Gelände des Gastwirtes Schmidt an der Sietwende wurde der Schießstand des neuen Vereins eingerichtet. Die aktiven Schützen beider Vereine gehörten bereits wenige Jahre nach der Gründung des Isenseer Vereins beiden Schützenvereinen an.


Als Höhepunkte in dieser glanzvollen Epoche sind die Kreisbannersiege in den Jahren 1927 (Schüttdamm) und 1931 (Isensee) zu sehen. Die erste Schatten zogen bereits 1933 auf, da sich auch unsere Vereine nicht der so genannten Gleichschaltung entziehen konnten. Der Beginn des 2. Weltkrieges beendete diese friedliche und erfolgreiche Blütezeit.

 

Der gemeinsame Neubeginn

 

In den ersten Jahren nach der Beendigung des zweiten Weltkrieges durften keine schießsportlichen Veranstaltungen durchgeführt werden. Als im Jahr 1948 das Schießen mit der Armbrust wieder erlaubt wurde, setzten sich ehemalige Vorstandsmitglieder beider Vereine zusammen. Bei diesen Beratungen, an denen auch die jeweiligen Vereinswirte teilnahmen, einigten sich beide Vereine daraufhin, die Tradition der Vereine in einem gemeinsamen Verein fortzuführen.

Das Protokoll der ersten gemeinsamen Versammlung von 18 Mitgliedern der ehemaligen Schützenvereine Schüttdamm und Isensee am 18.03.1949 beginnt mit dem folgenden Beschluß: „Die alten Traditionen der beiden Vereine in einem Verein fortzusetzen und diesem Verein den Namen „Bogenschützenverein Schüttdamm - Isensee und Umgegend” zu geben“. Am 22.06.1949 wurde Heinrich Jürgens zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt und im Juli des selben Jahres konnte das erste Schützenfest nach 10jähriger Unterbrechung gefeiert werden. Als erster Schützenkönig nach dem Krieg wurde Walter Meyer auf dem Schützenfest gekrönt.


Das 50-jährige Jubiläum 1951 wurde trotz des Dauerregens ein großer Festtag. Im Jahr 1952 wurde erstmalig das Abschlußschießen im Herbst um einen Wettkampf der einzelnen Ortsteile im Vereinsbezirk erweitert. Dieser Wettkampf (heute auch als Straßenschießen bezeichnet) bildet seit jener Zeit den traditionellen Abschluß der Kleinkalibersaison auf unserem Schießstand.

 

Auch im Verband der Schützenvereine des ehemaligen Kreises Neuhaus konnten wieder erste Erfolge gefeiert werden. Die Hoffnungen unserer teilnehmenden Mannschaften konnten im Jahr 1965 erfüllt werden, als es gelang, das Kreisbanner der Schützen zu gewinnen und es im Jahr darauf auf dem eigenen Schießstand erfolgreich zu verteidigen.


Die Neuzeit

 

Die Gründung der Damenabteilung im Jahr 1968 stieß bei den Damen aus Schüttdamm, Isensee und Umgebung auf reges Interesse. Die Zahl der weiblichen Mitglieder ist in den folgenden Jahren dann stetig gestiegen und heute sind die Schützendamen aus unserem Verein nicht mehr wegzudenken. Unsere Damen nehmen an allen Vereins- und übergeordneten Wettkämpfen mit kontinuierlich wachsendem Erfolg teil.

 

Der Grundstein für das sportliche Schießen wurde ebenfalls 1968 mit der Gründung des Schießclub Isensee als selbständige Abteilung gelegt. Die ersten Mitglieder nahmen im Jahr darauf gleich an der Luftgewehr - Winterrunde im Bezirksschützenverband Stade teil.

 

Die Feier des 75-jährigen Jubiläums wurde 1976 unter großer Beteiligung gefeiert. Zum feierlichen Jubiläumsumzug konnte unserer damaliger Präsident Heinrich Jürgens mehr als 800 Besucher aus nah und fern auf dem Festplatz begrüßen.
Nachdem unsere Vereinswirtin Herta Basteen 1978 tödlich verunglückt war, übernahm Enno Sieb als neuer Vereinswirt den Schützenhof. Mit seiner Unterstützung wird es uns gelingen, das 100-jährige Jubiläum zu einem weiteren Meilenstein in unserer Vereinsgeschichte werden zu lassen.

 

Nach 33 Jahren als erster Vorsitzender des Schützenvereins Schüttdamm – Isensee gab 1982 Heinrich Jürgens sein Amt ab. Bei der anschließenden Wahl wurde Gustav Heinsohn als neuer Präsident gewählt. Es blieb ihm aber nur eine kurze Amtszeit vergönnt; denn durch eine schwere Krankheit verloren wir ihn im Jahr 1984 viel zu früh. Seine Nachfolge übernahm Heinz Oellrich im März 1985 und blieb bis 2010 erster Vorsitzender. Auf ihn folgte bis heute Björn Zühlke.

 

Da die alte Schüttdammer Fahne mit den Jahren sehr gelitten hatte, wurde im Jahr 1983 eine neue Fahne geweiht. Unsere Fahnen werden von unseren Fahnenträgern auf allen Anlässen mit Stolz getragen und zeigen auch nach außen die enge Verbundenheit zu unserem Verein. Wir möchten uns an dieser Stellen nochmals bei unseren Fahnenträgern für ihren unermüdlichen und nicht immer fröhlichen Einsatz bedanken.

Nach den Erfolgen von 1965 und 1966 beim Kreiswettschießen im Altkreis Neuhaus entwickelte sich der Verein bis heute zum wahren Titelsammler. Bislang einmalig in der Geschichte des Schützenverbandes Altkreis Neuhaus ist der 3-fache Sieg 1985 bei den Schützen, Damen und Jungschützen. In der näheren Vergangenheit ist es wiederholt gelungen, den einen oder anderen „Bannersieg“ zu erringen und ihn in den nachfolgenden Jahren zu verteidigen. Aber nicht nur im Neuhäuser Bereich wurde an Kreiswettschießen teilgenommen, sondern auch im Kreisverband Kehdingen. Die ersten Erfolge stellten sich Mitte der 80-er Jahre ein, als erste Kreiskönigswürden von unseren Schützen und Damen erreicht werden konnten. Der größte Triumph gelang im vergangenen Jahr, als insgesamt vier Kreiskönigswürden, ein Mannschaftssieg und zwei Kreisrekorde erreicht werden konnten. Auf diesen Erfolg im Jubiläumsjahr sind wir natürlich ganz besonders stolz und hoffen, daß in den folgenden Jahren noch weitere Titel errungen werden können.

Ein erfolgreicher Schützenverein ohne einen modernen Schießstand ist natürlich nicht möglich. Aus diesem Grund ist der Schießstand in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder umgebaut und erweitert worden. In den Jahren vor dem 75-jährigen Jubiläum wurde der Kleinkaliberstand auf elf KK – Bahnen vergrößert und ein eigener Luftgewehrstand mit neun LG – Ständen gebaut. Die in den folgenden Jahren stark steigende Zahl der Sport- und Traditionsschützen erforderte Anfang der 90-Jahre eine Anpassung an die gestiegenen Bedürfnisse der Schützen und Schützinnen. Aus diesem Grund wurde 1992 der Luftgewehrstand und Aufenthaltsraum für die Mannschaften ausgebaut und modernisiert. Als weitere Baumaßnahme ist im Winter 1999 / 2000 der Kleinkaliberstand mit einem erheblichen Aufwand an den Bedarf der Sportschützen angepaßt worden. 2011 / 2012 wurde dann das Dach unseres Schießstandes erneuert. Viele fleißige Helfer haben sich jedesmal selbstlos tatkräftig für die Umbauten an unserem Schießstand eingesetzt. Ohne diese Unterstützung wäre ein Schießen auf dem jetzigen Niveau nicht möglich und deshalb nochmals der Dank an alle ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen.

 

Um auch zukünfitig in modernen und funktionstüchtigen Räumen unserem Hobby nachgehen zu können, aber auch zu feiern, ist geplant, dass der große Aufenthaltsraum vor dem KK-Stand ab der zweiten Jahreshälfte 2018 winterfest saniert wird.